4. August: Hl. Johannes Maria Vianney

Veröffentlicht auf von Markus Tymister

4. August: Hl. Johannes Maria Vianney

Der Hl. Pfarrer von Ars, Johannes Maria Vianney, ist am 4. August 1859 gestorben. Das Messbuch 1970 mit dem entsprechenden Kalender weist ihm den 4. August als Gedenktag zu, während das Messbuch von 1962 ihn nach dem damals gültigen Kalender am 8. August feiert, da der 4. August durch das Fest des Hl. Dominikus blockiert war, der nach dem neuen Kalender auf den 8. August (Todestag 6. August 1221 - Fest der Verklärung des Herrn) verlegt wurde und so die Feier des Hl. Pfarrers von Ars an dessen Todestag ermöglicht.

Der Hl. Pfarrer von Ars, Johannes Maria Vianney, ist am 4. August 1859 gestorben. Das Messbuch 1970 mit dem entsprechenden Kalender weist ihm den 4. August als Gedenktag zu, während das Messbuch von 1962 ihn nach dem damals gültigen Kalender am 8. August feiert, da der 4. August durch das Fest des Hl. Dominikus blockiert war, der nach dem neuen Kalender auf den 8. August (Todestag 6. August 1221 - Fest der Verklärung des Herrn) verlegt wurde und so die Feier des Hl. Pfarrers von Ars an dessen Todestag ermöglicht.

Das Messbuch von 1962 sieht als Oratio vor:

Omnipotens et misericors Deus, qui sanctum Joannem Mariam pastorali studio et jugi orationis ac poenitentiae ardore mirabilem effecisti: da, quaesumus; ut ejus exemplo et intercessione, animas fratrum lucrari Christo, et cum eis aeternam gloriam consequi valeamus.

Allmächtiger und barmherziger Gott, Du hast den hl. Johannes Maria zu einem Wunder des Seeleneifers, der beständigen Liebe zum Gebet und zu Bußübungen gemacht; wir bitten Dich: verleihe uns die Kraft, nach seinem Vorbild und mit seiner Fürbitte die Seelen unserer Brüder für Christus zu gewinnen und mit ihnen die ewige Seligkeit zu erlangen. (Übertragung: Schott Messbuch 1961)

Die Oration ist im Messbuch von 1970/2002 leicht abgeändert worden:

Omnipotens et misericors Deus, qui beatum Ioannem Mariam presbyterum pastorali studio mirabilem effecisti, da, quaesumus, ut, eius exemplo et intercessione, fratres in caritate Christo lucremur, et cum eis aeternam gloriam consequi valeamus.

Allmächtiger und barmherziger Gott, du hast dem heiligen Pfarrer von Ars die Geduld und Sorge eines guten Hirten gegeben, der sich für das Heil seiner Mitmenschen verzehrt. Hilf auf seine Fürsprache auch uns, Menschen für Christus zu gewinnen und zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern das ewige Heil zu finden. (Übertragung: Messbuch. Für die Bistümer des deutschen Sprachgebietes, Authentische Ausgabe 1975)


In der Liturgiekonstitution des 2. Vatikanischen Konzils ist deutlich erkennbar, dass die Sorge um den Menschen leitendes Motiv der Reform ist. In Art. 49 ist zu lesen: "Damit also das Opfer der Messe auch in der Gestalt seiner Riten seelsorglich voll wirksam werde, trifft das Heilige Konzil [...] Anordnungen." Diese Formulierung setzt natürlich voraus, dass die Feier der Messe auch in ihrem Wort seelsorglich voll wirksam werden und die fromme und tätige Teilnahme der Gläubigen erleichtert werden soll (vgl. Art. 50). Auch werden Orationen, "[...] die der Priester, in der Rolle Christi an der Spitze der Gemeinde stehend, an Gott richtet, im Namen des ganzen heiligen Volkes und aller Umstehenden gesprochen." (Art. 33). Art. 34 fordert zudem, dass die Riten der Fassungskraft der Gläubigen angepasst sein sollen. Entsprechendes gilt dann natürlich auch für die Formulierungen der Orationen, die nach Art. 54 auch in der Muttersprache vorgetragen werden können. Auch "[...] durch diese Priestergebete soll der Glaube der Teilnehmer genährt und ihr Herz zu Gott hin erweckt [Art. 33] werden." (Die Konstitution des zweiten Vatikanischen Konzils über die Heilige Liturgie. Lateinisch-deutscher Text mit einem Kommentar von Emil Joseph Lengeling, hg. E. J. Lengeling (Lebendiger Gottesdienst 5/6), Münster 21965, 69.)

Fassungskraft der Gläubigen, volle seelsorgliche Wirksamkeit und bewusste und tätige Teilnahme sind Leitmotive der Neufassung von eingen Orationen des Messbuchs und deren Übertragung in die Muttersprachen. Die Gläubigen müssen nachvollziehen können, was sie mit ihrem "Amen" bestätigen und sollen, ihrer Fassungskraft entsprechend, durch die Texte im Glauben wachsen.

Die überarbeitete Oration von 1970, im Inhalt ähnlich und in der Bitte um die Fürsprache des Heiligen bei der Gewinnung der Menschen für Christus dem Sinn des Vorgängertextes entsprechend, fügt, wie bei anderen Heiligen oft auch, den Zusatz "Presbyter" ein: als solcher wurde Johannes M. Vianney von den Menschen geschätzt. Sein Einsatz als Hirte wird weiterhin genannt, während der Hinweis auf seine Beständigkeit im Gebet und seinen Eifer in der Buße gestrichen wurde; wahrscheinlich um diesen Teil der Oration nicht zu überfrachten. Damit entspricht die Neufassung, die dem Heiligen nur ein Attribut beistellt, dem knappen und klaren Stil klassischer römischer Orationen. Sein Wirken als Seelsorger wird so hervorgehoben, während seine eigene Spiritualität, die Schwerpunkte seines persönlichen Glaubenslebens, in den Hintergrund rücken. Heutigem Sprachgebrauch und heutigem Verständnis der Menschen angepasst ist die Rede von den Brüdern und Schwestern, die für Christus gewonnen werden sollen. Auch wenn der lat. Begriff anima den ganzen Menschen meint, so dachte man 1970 doch, auf diesen Terminus verzichten zu können, um gleich von den "Brüdern" zu sprechen. So erübigen sich für die Hörenden zusätzliche Erklärungen.

Für muttersprachliche Übersetzungen sollten die selben Prinzipien gelten. Mit Spannung darf erwartet werden, wie die Oration im neuen deutschen Messbuch formuliert ist.

Veröffentlicht in Orationen, Übersetzung

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